Sicher hat Gotthelf nicht an eine Interessenvertretungsorganisation wie den HEV gedacht, als er diese Worte verfasste. Viel eher mahnte er, zu Hause, also in der Familie, müssten die Grundlagen für das anständige Verhalten gegenüber anderen Menschen in der Schule, im Beruf und gegenüber dem Staat geschaffen werden.
Mir gefällt dieses Zitat nicht nur, weil ich mit Gotthelf einverstanden bin mit der Kernaussage seines Spruchs, nein, auch deshalb, weil der Begriff «Haus» bei mir Assoziationen mit «Haus als Gebäude, Haus als Wohnraum» weckt. Vielleicht «Déformation professionelle» als Präsidentin des HEV?
Im Kanton gibt es etwa 115 000 Wohnungen. Der Hauseigentümerverband Basel-Stadt hat aktuell 5508 Mitglieder. Viele davon sind Eigentümerinnen oder Eigentümer von einer oder mehreren Mietliegenschaften. Deshalb ist anzunehmen, dass die Verantwortung für einen grossen Teil dieser Wohnungen bei den Mitgliedern unseres Verbands liegt. Die nächste Folgerung dazu: Der überwiegenden Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Wohnungen ist es wohl, dafür gibt es verschiedene Indikatoren.
Von der Statistik zur Interpretation des Gotthelf-Zitats: Wenn im Hause, also in der Wohnung, die Grundlagen für ein gelingendes Leben gelegt werden sollen, muss dieses Haus, muss diese Wohnung als angenehm empfunden werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich darin wohlfühlen. Das Haus, die Wohnung bietet einen geschützten Rahmen für Lehren und Lernen in der Familiengemeinschaft – für die Vorbereitung auf das Leben. Was Gotthelf damals als Soll-Zustand beschrieben hat, entspricht auch heute in Basel, Riehen und Bettingen der Realität. Die Wohnung trägt wesentlich zum Wohlbefinden bei. Mitverantwortung dafür tragen auch Sie als Eigentümerin oder Eigentümer dieser Wohnungen, in denen gut gelebt wird.
Etwas nüchterner: Der Nachfrage nach Wohnraum wird entsprochen durch private Eigentümerschaften und durch institutionelle Anleger. Wer eine Wohnung sucht, findet auch eine passende, manchmal schnell, manchmal erst nach längerer Suche. Diese banale Aussage schildert die Win-win-Situation zwischen Vermieter- und Mieterseite. Das funktioniert eigentlich recht gut, wären da nicht … Doch in der Weihnachtszeit möchte ich nicht auf Probleme fokussieren!
Mit weihnachtlich assoziiere ich das Wort «leuchten» im Gotthelf-Spruch: Mögen Sie und Ihre Lieben in der Adventsund Weihnachtszeit viel Erfreuliches, viel Licht, Leuchten und Wärme empfangen!
Mit Dank für Ihre Mitgliedschaft und herzlichen Grüssen