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Weihnachtsbrief

21.12.2022

Kaum sind die Mäss-Stände am Petersplatz abgeräumt, stehen schon die prächtigen Weihnachtsbäume in der Stadt. Die Schaufenster sind weihnachtlich dekoriert, und die Weihnachtsbeleuchtung ist vorbereitet.

In Gesprächen höre ich immer wieder Ähnliches: Es komme in diesem Jahr keine richtige Advents- und Weihnachtsstimmung auf. Der Krieg und die Pandemie mit allen negativen Folgen, die Teuerung und die möglichen Engpässe bei Strom und Gas machen Sorgen. Kann man mit gutem Gewissen noch die Weihnachtsbeleuchtung im und ums Haus in Betrieb nehmen? Vielleicht geht es Ihnen wie diesen Bürgerinnen und Bürgern, die im Gespräch mit mir diese Gedanken geäussert haben.

Natürlich macht man sich in Zeiten mit einem Krieg in Europa und gleich mehreren Krisen mehr und intensivere Gedanken über das Schicksal anderer, die eigene Betroffenheit und das eigene Handeln. Das soll einem aber – so finde ich – nicht abhalten, die Advents- und Weihnachtszeit als etwas Besonderes zu erleben. Der ursprüngliche Sinn, die Feier eines für Milliarden Menschen wichtigen Ereignisses, mag da und dort nicht mehr so stark im Vordergrund stehen. Als Fest der Liebe, die auch durch Geschenke zum Ausdruck kommt, und als Fest des Friedens ist Weihnachten noch immer mehr als nur Tradition. 

Mich beeindrucken Leute, die in dieser Festtagszeit auch an Menschen denken, denen es nicht so gut geht wie den meisten von uns. Sei es durch Einladungen zum Essen an Heiligabend, um die Einsamkeit festlich zu unterbrechen, sei es durch Geschenke an Bedürftige oder durch Spenden an Organisationen, die Unterstützung leisten. Ein prominentes Beispiel ist die Heilsarmee. Männer und Frauen exponieren sich und leisten mit der traditionellen Topfkollekte Direkthilfe für Menschen in Not. Auch die Stiftung «Basler Zeitung hilft Not lindern» führt alljährlich eine Weihnachtsaktion durch. Wunderbar auch die traditionelle Kundenweihnacht, die es seit mehr als 125 Jahren gibt. Der CVJM bringt so Weihnachtsstimmung ins Leben von sehr vielen Menschen. Das sind nur drei Beispiele, sie stehen für sehr viele andere Formen, um in der Weihnachtszeit Freude zu bereiten, sei es privat oder in Alters- und Pflegeheimen, Spitälern oder anderen Institutionen.

Vergessen wir auch die Bedeutung der Advents- und Weihnachtszeit für unsere Kinder nicht. Die Vorfreude beim Basteln der «Wiehnachtsärbetli» im Kindergarten, dann beim Heimtragen am letzten Schultag und schliesslich beim Überreichen des Geschenks – bleibende Erinnerungen! Auch die Schulen haben es verstanden, unserer Zeit angepasste Weihnachtsfeiern durchzuführen.

Ich hoffe, dass Sie mit Ihren Lieben die Advents- und Weihnachtszeit geniessen und so gestalten können, wie es Ihnen gefällt.

Mit allen guten Wünschen und herzlichen Grüssen

Patricia von Falkenstein