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Unterwegs im Auftrag des Brandschutzes und im Dienste für den Umweltschutz

10.02.2023

Mit ihrer Arbeit sparen Kaminfeger und Kaminfegerinnen der Umwelt jährlich rund 500 000 Tonnen CO2 ein.

Stand früher die Reinigung von Kamin, Kochherd, Kachelofen und Ofenrohr im Vordergrund, umfasst der Tätigkeitsbereich der Kaminfeger und Kaminfegerinnen heute ein viel breiteres Spektrum. In Wohnhäusern zählt primär die periodische Reinigung und Wartung von Feuerungs- und Rauchabzugsanlagen (Zentralheizung, Cheminée, Schwedenofen etc.) zu den Aufgaben. Daneben haben die Industrie und das Gewerbe, Schulhäuser, Spitäler, Heime oder Mehrzweckhallen einen grossen Bedarf an Wärme und Warmwasser, der über Heizungsgrossanlagen wie zum Beispiel moderne Holzschnitzelheizungen gedeckt wird. Zudem bieten Kaminfeger und Kaminfegerinnen auch feuerungstechnische Beratungen bei Neubauten an und sorgen in der Rolle als Kontrollorgan in gewissen Kantonen dafür, dass die Feuer- und Brandschutzvorschriften eingehalten werden. Damit kommt dem Kaminfeger nicht mehr einfach die traditionelle Rolle des «Brandverhinderers» zu, sondern er/sie ist für den sicheren, möglichst umweltfreundlichen und energieeffizienten Betrieb von Feuerungsanlagen zuständig. Geblieben und seit jeher überliefert ist das Symbol des Glücksbringers, was den Besuch des Kaminfegers und der Kaminfegerin noch heute besonders macht. In regelmässigen Abständen befreien die versierten Fachpersonen die Öl-, Gasund Holzfeuerungen und deren Kamine in privaten Häusern sowie in Industriebauten und öffentlichen Gebäuden von Russ (Pech) und schützen so vor Brandschäden. Gerade am Ende der Heizperiode ist es wichtig, die Anlage auf etwaige Risse und schlechte Rückstände prüfen zu lassen.

Mit der regelmässigen Kontrolle und Reinigung von wärmetechnischen Anlagen (Feuerungsaggregat, Verbindungsrohr und -kanal, Abgasleitung und Kamin) durch den Kaminfeger und die Kaminfegerinnen wird mit minimalem Unterhaltsaufwand eine optimale Betriebssicherheit erreicht, eine rationelle Energienutzung ermöglicht (höherer Nutzungsgrad, Energiesparen, reduzierte Heizkosten, weniger Emissionen), die Störungsanfälligkeit reduziert, die Lebensdauer der Anlage verlängert sowie ein aktiver Beitrag an den Umweltschutz geleistet. Nur so funktioniert eine wärmetechnische Anlage sicher, sauber, wirtschaftlich und erst noch umweltfreundlich.

Kaminfeger und Kaminfegerinnen sind – nebst ihrer traditionellen Rolle als Reinigungskräfte von Heizsystemen – DIE praxisorientierten und versierten Heizungs- und Energieberater und -beraterinnen. Sie beraten und betreuen ihre Kundschaft persönlich, wenn es um die Wahl der richtigen Feuerung, das Brennstofflager, das Ersetzen und Optimieren einer Heizungsanlage oder um Brandschutzangelegenheiten geht. Daneben reinigen und pflegen Kaminfeger und Kaminfegerinnen auch Komfortlüftungen, um ein gesundes Raumklima zu schaffen und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Eine saubere und hygienische Lüftungsanlage ist sehr wichtig, um Krankheiten vorzubeugen, denn Schimmelpilze und sonstige Krankheitserreger lauern versteckt in Zu- und Abluftanlagen.

Die Rechte und Pflichten der Kaminfeger und Kaminfegerinnen werden auf kantonaler Ebene geregelt. In Kantonen, in welchen eine Kantonale Gebäudeversicherung besteht (ausser im Kanton BL), ist die Aufsicht über das Kaminfegerwesen bei dieser Institution angesiedelt, weil die Kantonalen Gebäudeversicherungen nicht nur als Versicherer tätig, sondern auch für den Bereich Brandschutz zuständig sind. In Kantonen ohne Kantonale Gebäudeversicherung übernehmen oftmals die kantonalen Umweltämter die Aufsichtsfunktion. Grundsätzlich gilt in der ganzen Schweiz, dass Feuerungsanlagen in einem vorgeschriebenen Turnus kontrolliert und gereinigt werden müssen.

Empfehlungen für Kontrolle und Reinigung

Bei der Verbrennung zur Wärmeerzeugung entstehen auch in optimal eingestellten wärmetechnischen Anlagen Verbrennungsrückstände. Diese führen zu einer Beeinträchtigung des Betriebs, zu einer Brandgefährdung, zu erhöhten Emissionen und zu steigenden Wartungs- und Energiekosten. Aus diesem Grund müssen wärmetechnische Anlagen mit flüssigen, gasförmigen und festen Brennstoffen (z.B. Heizungen, Cheminées, Kachelöfen, Schwedenöfen, Dampfkessel, Pizzaöfen, Kochherde etc.) sowie deren Abgasanlagen periodisch durch den Kaminfeger und die Kaminfegerin kontrolliert und, wenn nötig, gereinigt werden

Häufigkeit der Reinigung

In der Regel empfiehlt der Hersteller den minimalen Reinigungsturnus. In der Praxis können diese Reinigungsintervalle abweichen, da sie auch von Faktoren wie Leistung, Einsatzdauer, Betriebsstunden sowie Pflege und Unterhalt der Anlage beeinflusst werden. Kaminfeger und Kaminfegerinnen legen aufgrund ihrer fundierten Ausbildung mit der Eigentümerschaft und dem/der Nutzer/in der wärmetechnischen Anlage einen individuellen Kontroll- und Reinigungsturnus fest. Als Faustregel gilt eine jährliche Kontrolle, meist mit gleichzeitiger Reinigung. Zu beachten ist, dass Wartungs- und Serviceaufträge die regelmässige Kontrolle und Reinigung durch Kaminfeger und Kaminfegerinnen nicht ersetzen.

Reinigungs- und Kontrollfristen, welche durch Kantone oder deren Gebäudeversicherungen bestimmt sind, stehen über dieser Empfehlung. Die Verschmutzung beeinflusst den festzulegenden Reinigungsturnus. Ändert sich das Nutzungsverhalten, muss der entsprechende Kaminfegerbetrieb informiert werden, worauf dieser bei der nächsten Kontrolle in Absprache mit der Eigentümerschaft den Kontroll- und Reinigungsturnus neu festlegt. Gründe für eine Erhöhung oder Senkung des Kontroll- und Reinigungsintervalls sind beispielsweise technische Mängel oder Störungen, unsachgemässer Betrieb (schlechte Qualität des Brennstoffs) oder eine veränderte Intensität der Nutzung.

Denken Sie über den Ersatz Ihrer Heizung nach? Ihr Kaminfeger/Ihre Kaminfegerin berät sie gerne. Auf www.kaminfeger.ch finden Sie Ihren Fachmann und Ihre Fachfrau.

Und übrigens: Holz ist CO2-neutral und in genügender Menge in der Schweiz vorhanden.

Kaminfeger Schweiz, Verband der Schweizer Kaminfegermeister und -meisterinnen