Sehr geehrte Dame
Sehr geehrter Herr
Hoffentlich sind Sie gut ins Jahr 2025 gestartet! Viele Menschen fassen sich Vorsätze für ein neues Jahr. Firmen formulieren ihre Ziele mit realistischen oder erhofften Zahlen, ein Verband kann sich durchaus auch Ziele für ein neues Kalenderjahr geben. Wenn wir als Hauseigentümerverband Basel-Stadt dies tun, stellen wir bald fest, dass auch 2025, wie schon im vergangenen Jahr, ein klarer Schwerpunkt unser Handeln bestimmen wird – die Verbesserung der geltenden Wohnschutzgesetzgebung.
Das Problem ist nach wie vor dasselbe, verändert hat sich aber die Grundstimmung. Zusammen mit dem Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft SVIT haben wir eine Srudie in Auftrag gegeben. Die Resultate beweisen einen Zusammenhang zwischen dem drastischen Rückgang der Investitionstätigkeit und dem geltenden Wohnschutzgesetz bzw. seiner Anwendung: die Flaute ist hausgemacht. Dies wird auch deutlich durch die öffentlichen Ausserun-gen von Bauunternehmern, Vertretern von Investoren und durch Mitteilungen einzelner Mitglieder, welche Sorgen haben wegen schwierigen Entscheiden über Sanierungen von Wohnhäusern. Die Hemmung der Eigentümerschaften oder Investoren I beim Wohnungsneubau und bei Renovationen oder Sanierungen ist offenkundig. Zwar versucht der Mieterverband über seinen s Senior Consultant die dramatische Lage zu beschönigen und die Aussagekraft der Studie zu hinterfragen; er kann aber auch nicht bestreiten, dass die Investitionen nicht mehr in gleichem Ausmass erfolgen wie vor der Inkraftsetzung dieses Gesetzes.
Das Problem ist zwar noch immer vorhanden, weil aber eine breite Unzufriedenheit jetzt – im Gegensatz zu früher – auch öffentlich wahrnehmbar ist und weil die vom HEV orchestrierten politischen Vorstösse zur Verbesserung der Lage von der Politik behandelt werden müssen, ist Zuversicht angezeigt. Nicht zuletzt hat Regierungspräsident Conradin Cramer, in dessen Zuständigkeit der Wohnschutz fällt, Korrekturen in Aussicht gestellt. Wir werden uns also auch in diesem Jahr intensiv einsetzen, um Gegensteuer gegen den unhaltbaren Status quo zu geben.
Nicht förderlich für unsere Arbeit zugunsten von Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern sind Geschichten, wie sie in letzter Zeit landesweit für Empörung gesorgt haben: die Kündigungen der Mietverhältnisse in drei grossen Wohnhäusern in Zürich kurz vor Weihnachten, es ging um die wegen ihrer Farbe so genannten «Sugus-Häuser». Wenn dort zuerst von einem nicht über alle Zweifel erhabenen Beauftragten der Eigentümerin Kündigungen an alle ausgesprochen wurden, die dann – nachdem die Behörden gegen diesen Beauftragten vorstellig geworden waren – von der Eigentümerin zurückgezogen worden sind, ist das allein schon schlecht. Dass dann aber die Eigentümerin selbst allen Mieterinnen und Mietern ein paar Tage später und vor Jahresende gekündigt hat, verlängert und intensiviert das Trauerspiel. Die Zürcher und auch die nationale Politik nahmen dieses ungute Verhalten einer einzelnen Person als Begründung, die Regeln für alle zu verschärfen oder für die Forderung nach Kauf durch den Staat.
Auch wir als Interessenvertretungs-Organisation sind betroffen vom Verhalten solcher «schwarzer Schafe». Unser Image leidet und ist bei vielen Menschen unvorteilhaft eben wegen solcher Unanständigkeiten. Es ist dann jeweils mühsam, zum Beispiel in der Rechtskommission des Nationalrats bei der Verhandlung von Mietrechts-Themen zuerst wieder auf die grosse Mehrheit fair handelnder, also anständiger Eigentümerinnen und Eigentümer hinweisen zu müssen. Sicher werden auch die unserer Sache nahestehenden Grossratsmitglieder von der politischen Gegenseite dieses schlechte Zürcher Beispiel sich wieder als Argument für die Beibehaltung strenger Regeln sattsam anhören müssen.
Liebe Mitglieder, selbstverständlich werden wir Sie auch im Jahr 2025 in allen anderen Bereichen unterstützen und beraten. Die Entwicklung des Hypotheken-Markts wird uns ebenso beschäftigen wie die Umsetzung von Massnahmen zum Klimaschutz und erbrechtliche Fragen. Wir freuen uns, auch im Jahr 2025 für Sie da sein zu dürfen und auch auf persönliche Kontakte bei unseren Veranstaltungen.
Für Ihre Mitgliedschaft danken wir Ihnen! Mit guten Wünschen und herzlichen Grüssen
Patricia von Falkenstein, Präsidentin HEV Basel-Stadt
Andreas Zappalà Geschäftsführer