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Abwaschen mit Blick in den Garten

16.09.2024 Tamara Lustenberger, HEV Schweiz

In einem Reihenhaus in der Stadt Basel wurde eine 22 Jahre alte geschlossene Küche umgebaut. Obwohl das Eigentümerpaar auf eine Öffnung zum Wohnzimmer verzichtet hat, ist ein heller und grosszügiger Raum entstanden.

Die Küche im stilvollen Reihenhaus im Basler Stadtteil Bruderholz war in die Jahre gekommen. Deshalb entschied sich das Eigentümerpaar für eine Küchenrenovation. «Ausserdem hatten wir Lust auf Veränderung», sagt der Bauherr. «Die Küche spielt für uns eine zentrale Rolle, denn wir kochen sehr gerne zusammen.» Bei der Planung der neuen Küche stand dem Paar Matthias Leuenberger, Projektleiter und Inhaber der Weiss Küchen AG in Sissach, zur Seite. Vor und während des Umbaus fand zwischen den dreien ein intensiver Austausch statt. Der Projektleiter ging mit dem Ehepaar vor Ort verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, Farbkonzepte und Bemusterungen durch.

Auch der Nachhaltigkeitsgedanke ist in das Projekt eingeflossen: Der Bodenbelag und die erst vor Kurzem gekaufte Geschirrspülmaschine wurden nicht ersetzt. Bei Letzerer nahm die Bauherrschaft in Kauf, dass die Bedienblende sichtbar bleibt. Für den späteren Ersatz durch einen vollintegrierten Geschirrspüler wurde farblich passend eine mit Kunstharz belegte Front mitgeliefert, die später an das neue Gerät angebracht werden kann. Angefertigt wurden die Küchenmöbel in Rauchblau von der Firma Stöcklin Möbel AG in Aesch BL. 

Klare Linien für ein ruhiges Erscheinungsbild

Wie in vielen älteren Wohnungen und Häusern ist auch im Basler Reihenhaus die Küche ein geschlossener Raum. Die Bauherrschaft hatte die Idee, die Küche zum Wohnzimmer hin zu öffnen, mit Matthias Leuenberger besprochen und von ihm prüfen lassen. Gemeinsam haben sie sich aber dagegen entschieden. Einerseits um Mehrkosten zu vermeiden, die ein Wanddurchbruch mit sich gebracht hätte. Andererseits aber auch, um den ursprünglichen Altbaucharakter des Hauses zu erhalten. Einen klaren Vorteil hat die geschlossene Bauweise: Bei unangenehmen Essensgerüchen kann ganz einfach die Tür geschlossen werden. 

Der schmale, lange Grundriss der Küche stellte beim Umbau eine Herausforderung dar: Der Raum sollte nicht wie ein enger Schlauch, sondern grosszügig und luftig wirken. «Wir wollten auch mehr Ruhe ins Erscheinungsbild bringen», sagt der Bauherr. Bei der Planung wurde deshalb auf eine klare Linienführung geachtet. Ziel war es, mit den Küchenmöbeln eine gerade Frontlinie zu bilden und Mauervorsprünge verschwinden zu lassen, um eine verschachtelte Anordnung wie in der alten Küche zu vermeiden. 

Um optisch mehr Raum zu schaffen, wurde auf der einen Seite anstelle der früheren Hängeschränke ein langes Vollholztablar eingebaut. Das Spülbecken wurde neu unter dem Fenster positioniert – einerseits wegen des Lichts, andererseits wegen des Blicks in den Garten.

Mit dem Ergebnis sind sowohl die Eheleute als auch der Projektleiter überaus zufrieden. Die schlichte Gestaltung, die Kombination von Holz und Farbe sowie die Helligkeit und Leichtigkeit der Küche sind für alle ein Highlight. 


Drei aktuelle Küchentrends

  1. Kochinseln liegen bei den Küchentrends ganz weit vorne. Besonders gefragt sind Kochfelder mit integriertem Dunstabzug. Diese bieten den Vorteil zweier Küchengeräte in einem und unterstreichen einen minimalistischen Einrichtungsstil. Für die schmale Küche in Basel haben Projektleiter Matthias Leuenberger und die Bauherrschaft eine Kompromisslösung gefunden: Das Küchenelement mit Kochfeld ist zwar auf einer Längsseite an die Wand gebaut, steht aber an drei Seiten frei und ist vom Rest der Küchenkombination abgetrennt. Eingebaut wurde das Kochfeld «Bora X-Pur» mit Flächeninduktion und Aktivkohlefilter.
  2. Ebenfalls sehr beliebt bei der Gestaltung der Küche sind dunkle Farben. Neben neutralen Tönen wie Schwarz oder Anthrazit werden für die Küchenfronten häufig auch satte Farbnuancen wie Tannengrün oder Olive gewählt. Zu den dunklen Farben wird gerne Holz kombiniert. In unserem Beispiel wurden als Eyecatcher edle Holzelemente in Echtholzfurnier (Eiche wild) für die Oberschränke und Wandablagen verwendet.
  3. Bei der Wahl der Arbeitsplatten ist Keramik nach wie vor ein Favorit. Und dies aus gutem Grund: Das Material ist in seiner Robustheit kaum zu übertreffen, ist besonders kratzfest und hitzebeständig. Auch in der Basler Küche wurde eine 12 mm dünne Arbeitsplatte aus Keramik von Neolith in der Farbe Iron Grey eingebaut.